Wer sah jemals einen munteren Hund in einer verdrießlichen Gesellschaft
oder einen traurigen in einer glücklichen?
Mürrische Leute haben mürrische Hunde,
gefährliche Leute haben gefährliche.
(Marc Aurel / röm. Kaiser)
Dominanz
Das Wort Dominanz ist in der Hunde-Menschen-Beziehung anscheinend ständig präsent.
Und gibt es mal wieder einen Konflikt im Zusammenleben mit
dem Tier wird gerne gesagt :"Er ist halt sehr dominant!"
Meist ist es jedoch eher ein Kommunikationsproblem!
Aggressionen dem Menschen und anderen Hunden gegenüber resultieren aus Missverständnissen und
anderen vom Menschen bewusst oder unbewusst hervorgerufenen Störungen in der Verständigung
des Hundes mit seiner Umwelt.
Fehlverhalten in vielerlei Form hat nichts mit Dominanz zu tun. Unser Hund will nicht oben stehen -
er muss nur wissen, wo er hingehört.
Gebt eurem Vierbeiner die Möglichkeit zu lernen
bevor ihr ihm Ungehorsam unterstellt.
Der Hund ist in der Regel immer bereit sich unterzuordnen.
Er hat es nicht nötig eine höhere Rangposition einzunehmen.
Er bekommt sein Futter und braucht nicht für
das Überleben seines Rudels zu sorgen.
Vermeiden wir Konflikte in der Kommunikation mit unserem Hund
kann sich der Hund in seiner Persönlichkeit
entfalten und hat keinen Grund aggressiv,
depressiv oder aufsässig zu sein.
Konfliktlos heisst hier jedoch nicht inkonsequent.
Wir müssen lernen Konflikte ohne Spannung
und Stress zu lösen ,
- zum Beispiel durch bestimmte Unmutsäusserungen,
die das Tier in Gestik und Mimik versteht.
Wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund intakt ist
vermeidet der Hund jenes ungewünschte Verhalten in Zukunft,
weil auch er dadurch einen Konflikt vermeiden kann.
Im Nacken schütteln, Rumschreien, Schläge oder sonstige
abenteuerlichen und mittelalterlichen Erziehungsmethoden
sind genau das was der Hund vermeiden will,
- sie verunsichern ihn nur
und machen ihn im schlimmsten Fall
agressiv, depressiv oder gar aufsässig!
Ist die Rangfolge klar und man für seinen Hund vertrauensvoll,
wenn er sich auf seinen Menschen verlassen kann und merkt dass man alles
im Griff hat, wird sich der Hund sicherlich nicht veranlasst fühlen die Führung zu übernehmen um die Sicherheit des"Rudels" zu gewährleisten.
Diese Sicherheit und Vertrauen erreicht man allerdings nicht
durch eine laute Stimme oder gar Schläge,
- das zerstört nur die soziale Bindung.
Ein agressiver Raufbold wird nie ein Wolfsrudel anführen -
vielmehr bekäme jener seinen Platz am Rande des Rudels.
Ein Rudelführer strahlt Sicherheit und Coolness aus
und ist hoch angesehen in seiner Vierbeinerschaft.
"Vielleicht" oder "manchmal" sind in der Hundesprache
wie auchin der Menschensprache Ausdrücke für Unsicherheit.
Nur mit "ja" oder "Nein" kann man Regeln aufstellen, Standpunkte klären,
seine Wünsche äussern und oben erwähnte Sicherheit ausstrahlen,
denn man weiss ja was man will bzw. was man
eben nicht will und setzt sich kurz und friedlich durch.
|